Masterstudenten des Studienganges Bauingenieurwesen „Hochbau/Bauwerkserhaltung“ erkunden Baustellen in London
In den letzten 10 Jahren machte sich Prof. Klaus Gaber einmal im Jahr kurz vor dem Beginn des Wintersemesters mit einer Gruppe Masterstudenten auf den Weg nach London. Dort verbindet ihn eine langjährige Freundschaft zu Sinclair Johnston. Das Ingenieurbüro SJ & Partners ist ein bekanntes Ingenieurbüro in London, wenn es um konstruktiv anspruchsvolle Sanierungsprojekte in und um London geht. In jedem Jahr konnten die Studierenden und mitreisenden Professoren viele unterschiedliche Baustellen besichtigen.
Es wurden immer sehr beeindruckende Objekte gezeigt. In diesem Jahr besichtigten die Exkursionsteilnehmer zu sanierende Wohnhäuser im Hochpreisbereich von über 50 Millionen Pfund. Besonders bemerkenswert in London sind diese Bauvorhaben, da meist einige Stockwerke unter bestehende Gebäude gebaut werden. In diesen Untergeschossen sind dann Fitnessräume, Heimkinos oder Pools angeordnet.
Eine der besichtigten Baustellen bestand allein aus den Außenwänden. Im Inneren waren alle Wände und Decken entnommen, um gestalterischen Freiraum zu ermöglichen und dem Gebäude eine neue Struktur zu geben. Eine der eindrucksvollsten Baustellen in London war der Umbau einer ehemaligen Schulkirche zum Zweifamilienwohnhaus. Genauso wie bei anderen kleineren Gebäuden wurden ein Pool und weitere Wellnessräume unter die Kirche gebaut. Des Weiteren können die zukünftigen Bewohner unter dem Gewölbe des Altarraumes schlafen.
Im herbstlichen London besonders schön anzuschauen war die chinesische Pagode in Kew Gardens. Dort erläuterte ein sehr engagierter Guide die Geschichte des „Queen Charlotte Cottage“ und die Erhaltung dieses kleinen reetgedeckten Häuschens. Auf Grund von Brandschutzrichtlinien muss die Sprinkleranlagen im Reetdach alle paar Monate auf ihre Funktionalität überprüft werden. Die japanische Pagode ist ein 50 m hoher Klinkerturm. Nach der Sanierung sollen auf allen Dachecken, insgesamt 80 chinesische Drachen angebracht werden. Damit sich das Gebäude durch die zusätzlichen Gewichte nicht setzt, wurde ein spezielles Material entwickelt, aus welchem 72 Drachen entstehen werden. Die unteren acht Drachen werden aus Metall entstehen.
Sinclair und einige seiner Mitarbeiter haben die Hochschule und die Stadt Leipzig in den letzten Jahren bereits mehrfach besucht. Es ist zu hoffen, dass diese freundschaftliche Zusammenarbeit noch viele Jahre halten wird, damit weitere Masterjahrgänge von dieser Exkursion Eindrücke und Erfahrungen mit in ihr baldiges Berufsleben mitnehmen können. Ein großer Dank sei an dieser Stelle an Herrn Prof. Gaber gerichtet, dafür, dass er diese Exkursion mit Hilfe von Frau Schlattner in all den Jahren vorbereitet hat.