Anfang Februar 2018 besuchten Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums mit Spezialisierungsrichtung Bautechnik die HTWK Leipzig. Im Rahmen einer Projektwoche führten sie Vermessungsarbeiten durch und visualisierten anschließend die Messwerte.
Betreut wurde das Projekt von Barbara Krahl, Mitarbeiterin des Studienerfolgsprojektes Flexibilisierung, sowie von Professor Ulrich Weferling und Holger Evers aus dem Lehrbereich Vermessungskunde der Fakultät Bauwesen.
Nach einer Einführung in die Geodäsie und Photogrammetrie standen für die Schülerinnen und Schüler der Arwed-Rossbach-Schule praktische Vermessungsaufgaben auf dem Programm. Zwei Schülergruppen vermaßen mithilfe von GPS und Tachymeter den Fockeberg, während die dritte Gruppe die Eingangshalle des Geutebrück-Baus photogrammetrisch aufnahm. Anschließend lernten die Schülerinnen und Schüler spezifische Visualisierungssoftware kennen, kartierten ihre Messungen, werteten photogrammetrische Bilder aus und erstellten ein 3D-Geländemodell vom Fockeberg sowie ein 3D-Gebäudemodell der Eingangshalle. Die Aufbereitung mit den Grundlagen der Mess- und Berechnungsmethoden, der Vorgehensweise und den Ergebnissen erfolgte durch die Gestaltung von Projektplakaten, die am letzten Projekttag in der Schule präsentiert wurden.
Idee zur Kooperation aus Studienerfolgsprojekten abgeleitet
Kernanliegen der Studienerfolgsprojekte ist die Verbesserung und Sicherung des Studienerfolgs möglichst vieler Studierender. Dieser Ansatz betrifft jedoch nicht nur die Zeit des Studiums. „Wichtige Grundlagen für den Studienerfolg werden bereits vor dem Studium gelegt“, sagt Barbara Krahl. „Bei Projekten wie diesem haben Schülerinnen und Schüler die Chance, hautnah zu erleben, ob der Studiengang Bauingenieurwesen das Richtige für sie ist und ob die HTWK die Hochschule ist, an der sie studieren möchten.“
Eine Festigung der Kooperation mit der Arwed-Rossbach-Schule, dem einzigen Gymnasium mit Bautechnik-Vertiefung im Raum Leipzig, ist aus Sicht von Professor Ulrich Weferling für die HTWK Leipzig wie für die Schüler wünschenswert. Schließlich besitzen vorqualifizierte Studienanfänger die besten Voraussetzungen, den Übergang an die Hochschule gut zu meistern und ihr Studium erfolgreich abzuschließen. „Ich war sehr angetan von dem ausgeprägten technischen Verständnis der Schülerinnen und Schüler der Arwed-Rossbach-Schule“, sagt Professor Ulrich Weferling. „Sie konnten zielgerichtet arbeiten, gingen souverän mit den Vermessungsinstrumenten um und mitunter war weniger Anleitung als bei manchen Studienanfängern nötig. Auch die Projektergebnisse können sich sehen lassen.“
Kommende Kooperationsvorhaben sowie Bonuspunkte für Abitur mit Bautechnik-Vertiefung
Als nächster Schritt der Zusammenarbeit sind Besuchertage für die 12. und 13. Klassen der Arwed-Rossbach-Schule geplant. Die Schülerinnen und Schüler können hier den regulären Studienbetrieb erleben und Seite an Seite mit Studierenden Vorlesungen, Seminare und Praktika besuchen.
Um der Bedeutung der Vorqualifikation durch eine spezifische schulische Ausbildung Rechnung zu tragen, wurden vom Fakultätsrat Bauwesen zudem die Bonuskriterien für den Studiengang Bauingenieurwesen – Bachelor erweitert. Bereits ab dem Wintersemester 2018/2019 erhalten Absolventinnen und Absolventen aller Gymnasien mit der Vertiefungsrichtung Bautechnik 0,2 Bonuspunkte im Rahmen des hochschulinternen Auswahlverfahrens.